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Fort Bois Borrus ( Molitor )
  310 Meter ü.d.Meeresspeigel.
Nordsüdlich von Verdun.

Bauzeit

1881 – 1887.
1892 – 1894 Modernisiert (Beton verstärkt )
1904 – 1907 Einbau von Panzerteilen.
1913 – 1914 Einbau des 7,5.cm Panzerturms. Nicht fertiggestellt.
1918- Einbau einer Doppel Pamard- Kasematte.
Geplant war Außerdem eine Externe Panzerbatterie für zwei 15,5.cm Galopin Panzerversenktürme ( kam nicht mehr zur Ausführung. )

Besatzung 1914 – 197.Mann.
1916 - 197.Mann
1917 – 150.Mann.
Baukosten 2.950.000.Franc.
Bewaffnung

6x Revolverkanonen.
6x 12´culasse Kanonen.
4x 27cm Minenwerfer.
2x Maschinengewehre.

Sonstiges  
Direkte Umgebung

Batterie 7-1. (1881-1890)(aufgegeben)Etwas südlich vom Fort. Batterie 7-2. (1881-1890)(umgebaut) Etwas nördlich vom Fort. Batterie 7-3. (1909)(Für 1x 15,5cm Langrohr Geschütz) Direkt Nordöstlich vom Fort. Depot intermediare „p“ in direkter Nähe östlich der Kehle. (400.m ) Depot intermediare „z“ in direkter Nähe südwestlich (300.m.) Abri de combat BBM nordöstlich zwischen Fort Bois Borrus und Fort Marre. Abris de combat CBB2 etwas südöstlich vom Fort gelegen. Casemate Pamard ( Modelle 1918 ) südwestlich des Forts.

Stollensystem Gesamtlänge des Stollensystems 1190.m.

Das Fort besitzt eine typische und gleichmäßig Polygonale Form. Im Kehlbereich befindet sich mittig eine Kehlkaponiere die den Graben abdeckt. Der Graben ist zu beiden Seiten gemauert und 6.m. tief, sowie 10.m. breit.

Der Eingang ins Fort befindet sich rechts der Kehlkaponiere über eine feste Brücke durch eine Art Pforte. Man betritt einen Innenhof und kommt etwas rechts zu einen großen älteren Kasernenkomplex. Der obere Teil des Kasernenkomplex wird durch einen Quergang abgeschlossen. Dem Kasernenkomplex ist das Pulvermagazin mit den entsprechenden Räumlichkeiten angegliedert. Der modernisierte ( betonierte ) Kasernentrakt befindet sich im Untergeschoss zum westlichen Kehlpunkt hin. Von dort führt auch ein längerer Hohlgang zur Casemate Bourges, bzw. zum linken Mg.- Versenkturm und weiter führend zum 7,5cm Panzerversenkturm in der Spitze des Forts und abschließend führt der Hohlgang bis in die doppelte Spitzengrabenwehr. Vom linken Mg.- Versenkturm führt auch der Hohlgang in die linke einfache Grabenwehr.

Die Räumlichkeiten des 7,5cm Panzerturms sind nur grob ausgeschalt und nicht mehr verputzt worden. Die Panzerteile wurden nicht mehr eingebaut. Das offene Fundament wurde verschlossen. Zu beiden Seiten des 7,5.cm Panzerturm Fundaments, befinden sich zwei Traversenunterstände. Zum rechten Schulterpunkt befindet sich ein weiterer Mg.-Versenkturm mit Hohlgangsanschluss an die rechte einfache Grabenwehr.

Ebenfalls im rechten Bereich befindet sich die rechte Casemate Bourges.

Ein Zugang im Untergeschoss besteht über die betonierte Kaserne im linken Kehlbereich sowie auch im rechten Kehlbereich.

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Reliefplan Fort Bois Borrus.
Nachlaß G.Noke. Sammlung F.-J.Zimmer.
Nachbearbeitung M.Massing.

 
1914.
Das Fort wird nach dem Kriegsausbruch in den Armierungszustand versetzt. Die weiteren Arbeiten am Einbau des Galopin- Versenkturm werden sofort eingestellt.

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Plan Fort Bois Borrus.
Nachlaß G.Noke. Sammlung F.-J.Zimmer.
Nachbearbeitung M.Massing.

Bis 1918.
Während des deutschen Vormarsches 1914 fühlten deutschen Patrouillen bis an das Fort vor, wurden aber abgewiesen. So wurde das Fort schon 1914 von deutscher Artillerie beschossen.

Im Februar 1916 wurde das Fort zur Sprengung vorbereitet, jedoch später wieder zur Verteidigung hergerichtet. Hier war es auch möglich die beiden Casemate Bourges wieder mit den Geschützen zu bestücken.

Das Fort wurde schon zu Beginn der Verdun- Offensive mit schwerem Feuer belegt. Schäden entstanden primär an den Bauten aus Bruchsteinmauerwerk. Ab Mitte 1916 begann man auch im Fort Bois Borrus mit dem Bau eines Stollensystems. Durch den ständigen Beschuss war der Bau eines sicheren Stollensystems eine äußerst sinnvolle Einrichtung.

Das Fort lag wie alle anderen Anlagen auf dem Marre- Rücken in einer sehr wichtigen Position. Von dort hatte man hervorragende Sichtmöglichkeiten in die Front auf dem Ostufer und so war die ganze Region mit zahlreichen Batterien bestückt.

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Plan Fort Bois Borrus Untergeschoss.
Nachlaß G.Noke. Sammlung F.-J.Zimmer.
Nachbearbeitung M.Massing.


Bis 1939.
Das Fort wird nach 1918 weitgehend geräumt worden sein. Vielleicht diente es schon ab dieser Zeit als Übungsgelände. Der Panzerturm wird nicht mehr eingebaut.

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Plan Fort Bois Borrus Wehrmacht.
Nachlaß G.Noke. Sammlung F.-J.Zimmer.
Nachbearbeitung M.Massing.

 
1940-1944.
Die Einheiten der 76.Inf.-Div., wie z.B. das Inf.-Reg.Nr:203 drangen nach dem der Widerstand von Fort Marre und Fort Vacherauville gebrochen war, bis Fort Bois Borrus vor. Das Art.-Reg.Nr:178 bezieht Feuerstellung vor dem Fort und nimmt es unter Feuer. Die 10.Komp. des Inf.-Reg: Nr: 203 greift das Fort kurzentschlossen an wobei sich ein hartes, kurzes Gefecht entwickelt. Danach ergeben sich 8.französische Offiziere und ca. 150 Mann. Während der Besatzungszeit, wahrscheinlich 1944 begann man mit dem demontieren der Panzerteile die der Verschrottung zugeführt werden sollten. Auch hier wurden die Teile sehr grob herausgesprengt, so das man noch Reste in der Umgebung findet.

Aus dem Geheim Bericht, „Fremde Heere West“ des Oberkommandos des Heeres vom 08.06.1940 über das Fort Bois Borrus.

Das Fort bildet mit den zu ihm gehörenden Batterien und Infanterie- Verteidigungsanlagen eine etwa 1.Quadratkliometer bedeckende, starke Befestigungsgruppe und ist ihr Hauptstützpunkt. Der Wirkungsbereich der zunächst als linker Flügelstützpunkt der Nordfront gedachten Befestigungsgruppe, ist durch das 800.m. westlich herausgeschobene Ouvrage des Bruyeres und den etwa 2 Quadratkilometer bedeckenden, zur Verteidigung eingerichteten Bois Borrus nach Westen bedeutend erweitert.
Einzelheiten: Modernes Fort in Lünettenform. Der Graben ist beiderseits gemauert, 6.m. tief und 10.m. breit. In der Spitze und den beiden Schulterpunkten betonierte äußere Grabenstreichen, in der Kehle eine doppelte innere. 1.P.K. für zwei 7,5cm Kanonen mit P.B. in der Spitze. Je 1.M.G.-P.K mit P.B. in rechter und linker Schulter und im linken Kehlpunkt.

Im Inneren des Werkes auf mittlerem Kasernenteil 2 nebeneinander liegende P.K. der Größe nach 1.P.B. ( Artillerie- Kommandeurstand ), daneben vermutlich ein gepanzerter Scheinwerferstand oder ein zweiter P.B. für Fortkommandant. Je 1.Zwischenraumstreiche auf beiden Flanken für je zwei 7,5cm Kanonen, vermutlich mit darmüberliegenden P.B. An Schutzhohlräumen sind vorhanden: 1.Bereitschaftsraum in Beton in der Spitze des Werkes.
1.Kaserne in Beton für etwa 180 Mann beiderseits der Brücke. Verstärkung in Beton im westlichen Flügel der alten Kaserne wahrscheinlich. Im Walde am Abhang südostwärts der Kehle des Forts ein Eingang zu einem unterirdischen Raum, wahrscheinlich Munitionslager in Fels, vielleicht mit Fort unterirdisch verbunden. 500m ostwärts des rechten Schulterpunktes ein gleicher Eingang zu einem in Fels angelegtem Raum.

Heute.
Im Jahre 1989 bin ich selbst noch in eine Übung der französischen Armee im Fort hineingeraten. Mittlerweile dürfte das Fort kein Übungsgelände mehr sein. Eine Genehmigung sollte aber eingeholt werden.

 

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Der Haupteingang zum Fort 1989..
( Sammlung Massing )
Im Kehlbereich 1989.
( Sammlung Massing )

 

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Der Kehlgraben mit der Kehlkaponiere.
( Sammlung Massing )
Der Kehlgraben 1989.
( Sammlung Massing )

 

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Die Brücke mit Blick auf die Kehlkaserne 1989.
( Sammlung Massing )
"Übungsgelände" am Kehlgraben 1989.
( Sammlung Massing )

 

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Kleiner Anbau im Fort.
( Sammlung Vermeulen )


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Casemate Pamard "Modelle 1918"  mit zugesetzten Scharten.
( Sammlung Vermeulen )

 

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Eine der zugeschweißten Scharten.
( Sammlung Vermeulen )

 

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Die Frontmauer mit dem Namen des Forts.

 

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Der Haupteingang mit der Brücke Die Frontmauer von der Brücke aus.

 

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Der Innenhof. Der Innenhof.

 

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Ein seitlicher Hof zu den Kasernen. Der Innenhof mit dem Eingang.

 

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Blick vom Kasernen Tunnel zum Innenhof.

 

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An einer Nachträglich eingesetzten Beton- Schikane. In einem der vielen Gänge.

 

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Eine grobe Scharte in einer der Beton- Schikanen. Ebenfalls eine der Beton- Schikanen Scharte.

 

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Eine der Treppen mit Beton- Schikane. In einem der alten Gänge.

 

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In der Kaponiere. In einer Kasematte mit Blick auf den Gang.

 

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Das Panzerturm Fundament mit der Beton- Plombe oben. Das Fundament der Beobachtungskuppel.

 

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Die Pulverkammer. Ein der vielen Kasematten.

 

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