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Fort Haudainville ( Curely )
     344 Meter ü.d.Meeresspiegel.
      Südöstlich von Verdun.

Bauzeit 1876 - 1879. 1900.
Modernisiert.
Besatzung 1914 - 159.Mann.
1916 - 230.Mann.
1917 - 50.Mann.
Baukosten 2.400.000.Franc.
Bewaffnung 2.Mg.-Panzertürme mit Glocke, 5x Revolverkanonen, 5x 12´culasse Kanonen, 6x 22cm Minenwerfer, 2 Casemate Bourges mit insgesamt 2x 9,5cm Kanonen.
Sonstiges  
Direkte Umgebung Westlich vom Fort die Batterie 6-3 (1889-1894)(4x 9,0cm Geschütze).Direkt östlich die Batterie 6-2 (1910)(2x 9,0cm Geschütze). Weiter östlich die Batterie 6-1 (1889-1894)(4x 9,5cm Geschütze). In einiger Entfernung in Nordsüdlicher Richtung liegt die "Ollier" Batterie 6-6 (1890)(Nur im Armierungsfall). Ebenfalls in größerer Entfernung nördlich liegt die Batterie 6-4 (1909)(2x 12,0cm Geschütze). Nördlich vom Fort liegt das depot intermediaire "t". Westlich vom Fort liegt der abri de combat HLF. Nordöstlich vom Fort liegt der abri de combat SS4.
Stollensystem Das Stollensystem hat eine Gesamtlänge von 1140.m.


Das Fort Haudainville weist einiger Besonderheiten auf. Die Form des Forts ist schon sehr uneinheitlich. So gibt es insgesamt zwei einfache modernisierte Grabenwehren und eine einfache nicht modernisierte Kaponiere, sowie eine modernisierte, doppelte Grabenwehr in der Spitze. Auch die zwei Casemate Bourges ist ein Unikat mit jeweils nur einer Scharte für ein 9,5cm Geschütz.
Am Zugang zum Fort steht zur linken Seite ein Kehlblockhaus.Der Zugang erfolgt über eine Brücke durch eine schlichte- verputzte Kehlpoterne in den Haupthohlgang, der zum alten Kasernentrakt führt.Ein Innenhof trennt den großen ( hinten) und den kleine Kasernentrakt ( vorne). Die beiden Kasernen sind teilmodernisiert. Die komplett neue, betonierte Kehlkaserne liegt im Untergeschoss und ist über eine Treppe vom Haupthohlgang zu erreichen. Der Kehlkaserne zum rechten Kehlpunkt hin angegliedert, ist eine Casemate Bourges. Zur rechte Flanke hin existiert noch eine ältere Artilleriekasematte mit vorgelegter Infanterieverstärkung. Zum südwestlichen Schulterpunkt hin befindet sich der Block mit einem der beiden Mg.-Versenktürme
mit B-Glocke.Von diesem Block führt ein Hohlgang zur südwestlichen Grabenwehr. Zwischen den beiden Blöcken mit den Mg.-Versenktürmen liegt ebenfalls noch eine ältere Artillerie Kasematte mit vorgelagerter Infanterieverstärkung. Im südöstlichen Teil befindet sich der zweite Block mit dem Mg.-Versenkturm mit B-Glocke. Von dort führt ein Hohlgang zur doppelten Grabenwehr in der Spitze.

Zur linken Flanke existieren noch zwei ältere Artillerie- Kasematten, sowie die zweite Casemate Bourges von der aus eine größere Treppe zur nordöstlichen, einfachen Kaponiere führt. Zum linken Kehlpunkt hin befindet sich noch einen ältere Artillerie Kasematte von der aus eine Schutzmauer bis zur Casemate Bourges führt.
Auf dem Kehlwall und und dem Wall am linken Schulterpunkt gab es zwei I- Glocken.
Die westliche einfache Grabenwehr hatte keinen unterirdischen Zugang, sondern mußte Augenscheinlich über den Graben besetzt werden. Im Verteidigungsfall konnte die Besatzung sich nicht ins Fort zurückziehen.
Das Stollensystem ist sehr umfangreich unter dem Fort angelegt und besitzt einen externen Aus- und Zugang  hinter der südwestlichen einfachen Grabenwehr.

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1914.
Bei Kriegsausbruch wird das Fort in den Armierungsfall versetzt und wahrscheinlich auch Kampfstark besetzt.

Bis 1918.
Mit dem Befehl vom 9.August 1915 zur Auflösung der Festung Verdun wird auch die reguläre Besatzung von Fort Haudainville aufgelöst und abgezogen. Unter Umständen wird das Fort als Kasernen oder Depot genutzt worden sein.
Mit dem Armeebefehl 1512 vom 24.März 1916 wird das Fort wieder armiert und in die 3.Kategorie zugeordnet. Dem Fort zugegeben wurden insgesamt "14 grades und 56 servants" vom "8 bie territ du 5 rgt A.P.".
Das Fort wird wahrscheinlich auch Stäbe, Reserven, Vorräte usw. beherbergt haben.
Wahrscheinlich lag das Fort auch nie unter Beschuss.

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Plan Fort Haudainville Wehrmacht.
Nachlaß G.Noke.
Nachbearbeitung M.Massing.

Bis 1939.
Ob das Fort nach dem 1.Weltkrieg ständig weiter militärisch genutzt wurde, ist nicht bekannt. Ob in den dreißiger Jahren das Fort wieder in einen Verteidigungsfähigen Zustand versetzt hat, ist ebenfalls nicht bekannt.

1940 - 1944.
Das Fort Haudainville leistet am 15.Juni gegen Abend harten Widerstand. Um 22.30.Uhr wird das Fort schließlich nach harten Gefechten von Truppen des Inf.-Reg.-Nr: 194 im Verbund mit Panzerjägern genommen.
Ob die Wehrmacht das Fort genutzt hat, ist nicht bekannt.

Aus dem Geheim Bericht, „Fremde Heere West“ des Oberkommandos des Heeres vom 08.06.1940 über das Fort Haudainville:

Kleines Fort von hohem Aufzuge nach neueren Grundsätzen umgebaut und teilweise verstärkt.
20 - 30.m breites Rundum- Drahthindernis in etwas 2.m tiefem Vorgraben. Graben in Fels,
beiderseits gemauert, etwa 11.m breit. Äußere Grabenwand in front und Flanken 7.m, innere 6.m hoch. In der Spitze des Werkes eine doppelte, im rechten Schulter- und Kehlpunkt je eine einfache innere Grabenstreiche  in der äußeren Grabenwand. Im linken Schulterpunkt alte einfache innere Grabenstreiche durch Beton verstärkt. Grabenstreichen mit dem Werkinneren durch Hohlgänge wahrscheinlich verbunden.
Je 1.M.G.- P.K. für 2.M.G. in der Spitze mit P.B. dahinter und im rechten Schulterpunkt P.B. dahinter. 1.P.B. auf der vorderen Kasernendecke.
5.Infanterie- Wachttürme an der Feuerlinie.
Im rechten Kehlpunkt und linken Schulterpunkt je 1.Zwischenraumstreiche für je 2 x 7,5cm Kanonen. Eine Kaserne in Beton in der rechten Kehlhälfte. In der Spitze und im rechten Schulterpunkt Bereitschaftsräume. Unter der Feuerlinie durchlaufender Hohlgang wahrscheinlich. Rechts und links des Werkes je eine eingeschnittene mit Drahthindernis umgebende Anschluß- Batterie zu 4. Geschützständen.

Heute.
Das Fort ist schon seit 30 Jahren in Privatbesitz von Monsieur Raymond Pruvost. Er nutzt das Fort als Lagerraum für seine Zwecke, speziell militärisches Equipment das er auch von dort verkauft. Es handelt sich dabei um Ausrüstung der französischen Armee, die er nach dem II. Weltkrieg angekauft hat. Das Fort ist mittlerweile komplett eingezäunt. Vor einigen Jahren ist bei einer Privaten Exkursion ein Besucher zu Tode gekommen. Daraufhin hat man dem Besitzer verboten weitere Besucher in das Fort zu lassen. Sehr Bedauerlich, da das Fort einige sehr interessante Bauteile vorzuweisen hat. Nur mit Hilfe und vielen Anläufen konnte ich mit Herrn Pruvost das Fort gemeinsam begehen.

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Luftbild Fort Haudainville vom 31.10. 1916.
( Sammlung F.-J. Zimmer. )

 

 

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Der Zugangsweg zum Fort.
( Sammlung Massing )
Das Kehlblockhaus von der Brücke aus gesehen.
( Sammlung Massing )

 

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Das Eingangstor mit der improvisierten Brücke.
( Sammlung Massing )
Das Haupttor mit einer schwer leserlichen Inschrift.
( Sammlung Massing )

 

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Der Haupthohlgang vom Tor Richtung Innenhof.
( Sammlung Massing )
Der Haupthohlgang vom Innenhof zum Eingangstor.
( Sammlung Massing )

 

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Die Betonverstärkungen unter dem Haupteingang.
( Sammlung Massing )
Die gleiche Tür mit der Scharte links.
( Sammlung Massing )

 

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Mg.- Scharte im Kehlbereich.
( Sammlung Massing )
Einer der gefährlichen Stollenschächte.
( Sammlung Massing )

 

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Eines der Fenster zur Pulverkammer.
( Sammlung Massing )
Ein weiteres Fenster zur Pulverkammer.
( Sammlung Massing )

 

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Eingeschlagenene Löcher in der Wand im unteren Gang.
( Sammlung Massing )
Eine Freske mit Jahreszahl.
( Sammlung Massing )

 

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Der Zugang zur Casemate Bourges.
( Sammlung Massing )
Die "Unikat" Casemate Bourges für eine 9cm Kanone.
( Sammlung Massing )

 

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Orginal Beschriftungen.
( Sammlung Massing )
Orginal Beschriftungen.
( Sammlung Massing )

 

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Der rechte Mg.-Versenkturm.
( Sammlung Massing )
Nahaufnahme des Panzerturms.
( Sammlung Massing )

 

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Die Treppe zu einem Mg.-Turm.
( Sammlung Massing )
Die Laufräder für das Gegengewicht.
( Sammlung Massing )

 

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Das innerer eine Beobachtungsglocke.
( Sammlung Massing )
Eine andere Beobachtungsglocke.
( Sammlung Massing )

 

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Eine betonierte "Eingangsbetonplombe" vor dem Zugang zum linken Kampfblock, bzw. Zugang zur linken doppelten Grabenwehr.
( Sammlung Massing )
Ein Betonanbau mit einer Scharte in der Nähe des linken Innenhofs.
( Sammlung Massing )

 

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Die doppelte Grabenwehr mit Schießtisch.
( Sammlung Massing )
Ein weitrerer Schießtisch.
( Sammlung Massing )

 

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Der Zugang zur doppelten Grabenwehr.
( Sammlung Massing )
Eine der Kasematten.
( Sammlung Massing )

 

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Holzhaltertung für eine Pumpe.
( Sammlung Massing )
Ein Quergang zum Haupthohlgang.
( Sammlung Massing )

 

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Der etwas zugewachsene Innenhof.
( Sammlung Massing )
Der Innenhof mit etwas einigem Krempel.
( Sammlung Massing )


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