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Fort Marre ( Marceau )
   298 Meter ü.d.Meeresspiegel.
    Nordwestlich von Verdun.

Bauzeit 1875-1877. 1888-1889.1905. 1906.
Modernisiert.
Besatzung 1914 - 224.Mann.
1916 - 224.Mann.
1917 - 150.Mann.
Baukosten 2.500.000.Franc.
Bewaffnung 6x Revolverkanonen. 6x 12´culasse Geschütze.1.Galopin Panzerversenkturm für 2x 7,5cm Geschütze mit Glocke.
Sonstiges Eine Casemate Pamard Modelle 1918.
Direkte Umgebung Direkt östlich vom Fort liegt das depot intermediaire "p". Nordöstlich vom Fort liegt der abri combat MBE. Weiter östlich liegt die Batterie 8-3 (1912)(4x 15,5cm Geschütze). Weiter östlich liegt die Batterie 8-4 (1888/1912)(4x 12,0cm Geschütze). Südwestlich vom Fort liegt die Batterie 8-2 (1875/1888)(Nur im Armierungsfall)
Stollensystem Das Stollensystem hatte eine Gesamtlänge von 1241.m.

Das Fort hat eine recht typisch polygonale Form. Der Zugang zum Fort erfolgt durch einen gemauerten Tunnel im Erdwall vor dem Fort. Von dort tritt man in den Fortgraben vor die Kehlkaponiere.Links in der Gegenböschungsmauer befand sich das Pulvermagazin. Rechts zu Anfang des Kehlgrabens in der Gegenböschungsmauer befinden sich drei kleinere Depot- Kasematten. Die Kehlkaponiere wird im halbrund von einem Diamantgraben umgeben. In der Mitte befindet sich die Kehlpoterne, die über eine Zugbrücke zu betreten war. Ein weiterer Zugang ins Fort befand sich zur linken Seite der Kehlkaponiere über einen unterirdischen Zugang zur Kehlkaserne.Über die Kehlpoterne kommt man in den kurzen Haupthohlgang der zu einem offenen Quergang vor der Kehlkasernen führt. Gegenüber der Kehlkaserne befindet sich eine längere, zu beiden Seiten auslaufende Gegenböschungsmauer. Der Kehlkaserne vorgelagert ist eine Rampe die über Treppen zu betreten ist.

Die Kehlkaserne ist nur von vorne zu betreten und besitzt keine Aus- und Zugänge zum hinteren Bereich. Optisch gesehen ist die Kehlkaserne in Form und Ausführung so gesehen ein isoliertes Bauwerk im Fortareal. Zu beiden Seiten läuft die Kehlkaserne abknickend und auslaufend hinunter. Zu beiden Seiten ist in die Betonmauer jeweils eine Küchnenische und Latrine eingelassen.
Der zentrale Teil des Forts ist die Kehlkaserne, der mit dem 7,5cm Galopin Versenkturm der einzig modernisierte Teil des Forts darstellt.

Zur rechten Seite der Kehlkserne kommt man über den offen auslaufenden Querweg zu zwei älteren Artilleriekasematten mit hinteren Ausgängen. Etwas weiter trifft man auf den offenen Zugang zur rechten einfachen Kaponiere. Weiter zur nördlichen Face hin befinden sich zwei weitere Artilleriekasematten auch mit jeweils hinteren Ausgängen.Etwas zentraler, direkt hinter der Kehlkaserne im nördlichen Bereich liegt eine recht ungewöhnliche kleine, verwinkelte zweistöckige Kaserne die an dem Erdwall der Kehlkaserne integriert ist. Der gleiche Komplex befindet sich Spiegelbildlich auf der anderen Seite hinter der Kehlkaserne.
Weiter im mittleren Bereich befindet sich rechts schräg angeordnet ein kleinerer Depot- Kasematten Trakt.In der Mitte, durch einen schmalen Gang getrennt, befinden sich zwei Gegenüber liegende Pionierkasematten. Weiter links, schräg angeordnet, liegt das längliche Kartuschen Depot. Zur Spitze des Forts kommt man offen zum 7,5cm Galopin- Versenkturm mit Glocke.Rechts neben dem Eingang zum Panzerturm liegt der Zugang zur doppelten Spitzenkaponiere. Im westlichen Bereich des Forts an der linken Face befinden sich wieder zwei Artilleriekasematten mit hinteren Ausgängen. Etwas weiter liegt der offene Zugang zur linken einfachen Grabenwehr. Weiter zum linken Kehlpunkt befinden sich zwei weitere Artilleriekasematten mit hinteren Ausgängen.

Im Planungsstadium befand sich das Projekt für zwei 15,5cm Galopin- Versenktürme als äußere Panzerbatterie, die aber nicht mehr zur Ausführung kam.
Fort Marre besitzt keine Casemate Bourges.

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Reliefplan Fort Marre.
Nachlaß G.Noke. Sammlung F.-J.Zimmer.
Nachbearbeitung M.Massing.

 
1914.
Nach Kriegsausbruch trat auch für Fort Marre der Armierungsfall in Kraft. Das Fort wurde in Verteidigungsfähigen Zustand versetzt.Als im September erste deutsche Vorhuten bei Esnes vorfühlten, wurden sie mit dem 7,5cm Panzerturm beschossen.
Erst nach dem Rückzug der deutschen Spitzen der 5.Armee entspannte sich die Lage etwas.

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Fort Marre vor der Modernisierung.
Nachlaß G.Noke. Sammlung F.-J.Zimmer.
Nachbearbeitung M.Massing.


Bis 1918.
Mit dem Befehl vom 9.August 1915 wurde auch Fort Marre desarmiert. Die Besatzung wurde aufgelöst und abgezogen. was an Waffen und Munition abgezogen wurde, ist unbekannt. Wahrscheinlich diente das Fort als Unterkunft für Infanterie oder sonstige Einheiten. Auch die Beobachtungsmöglichkeiten werden von dort genutzt worden sein.
Ab dem 21.Februar wurde das Fort Regelmäßig bis zum Kaliber bis 21cm ( selten darüber ) beschossen. Das Mauerwerk nahm einigen Schaden dabei. Mit Beginn der Schlacht werden auch größere Truppenkontingente im Fort untergekommen sein.
Mit dem Befehl vom 24.März 1916 gehört das Fort zur "Groupement de Bazelaire" und als Fort zur 1.Kategorie unter Cap. Cadet ( 63 R.I. ) ( 1.officier, 3.grades,18.servants - 6.grades,12.servants - 6.grades, 12.servants.).
Mit der weiteren Massierung von Artillerie auf dem Marre-Rücken werden auch weitere Beobachter ins Fort eingerückt sein. des weiteren wahrscheinlich Stäbe, Reserven, Sanitäter, Pioniere usw.
Ab Mitte/Ende 1916 begann man mit dem Bau eines Stollensystems mit einem südöstliche Ein- und Ausgang. Südwestlich vom Fort wurde eine Casemate Pamard (Modelle 1918) mit Stollengang gebaut.
Wie das Fort nach dem Krieg genutzt wurde, ist unbekannt.

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Plan Fort Marre.
Nachlaß G.Noke. Sammlung F.-J.Zimmer.
Nachbearbeitung M.Massing.


Bis 1939.
Es sind keine Modernisierungsarbeiten in den dreißiger Jahren bekannt. Wahrscheinlich wurde nur der Panzerturm instandgesetzt und gewartet.

 

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Plan Fort Marre Wehrmacht.
Nachlaß G.Noke. Sammlung F.-J.Zimmer.
Nachbearbeitung M.Massing.

 

Aus dem Geheim Bericht, „Fremde Heere West“ des Oberkommandos des Heeres vom 08.06.1940 über das Fort Marre:

Das Fort ist das älteste westlich der Maas. Von mittlerer Größe und infolge des unverändert gebliebenen hohen Aufzuges weithin erkennbar. Es wurde im Laufe der Jahre in geringem Umfang umgebaut und verstärkt.
10.m breiter Graben, beiderseits gemauert. Äußere wand 6.m, innere 5.m hoch.
Flankierung sämtlicher Gräben durch innere, nicht verstärkte Grabenstreichen.
1.P.K. für 2-7,5cm Kanonen in der Spitze mit dahinterliegendem P.B.
1.Kaserne in Beton. verstärkt in der Mitte des Werkes. In der Spitze ein bombensicherer Bereitschaftsraum und Unterbau für den Panzerturm. Der links vorwärts gelegene Munitionsraum soll durch Beton verstärkt sein. 20.-30.m breites Drahthindernis.

1940 - 1944
Am 15.Juni stehen deutschen Truppen des Inf.-Reg.Nr:178 ( 76.Inf.-Div.) im Dorf Marre zum Angriff auf die Forts auf dem Marre- Rücken bereit. Stoßtrupps zu sechs Gruppen mit Granatwerfern, s.MG´s und 2.Pakgeschützen gehen um 07.00.Uhr gegen die Höhenlinie vor. Auch Artillerie unterstützt zu Teilen den Angriff. im direkt Beschuss auf die Panzerteile von Fort Vacherauville und Fort Marre.Die Panzertürme der beiden Forts schießen Richtung Dorf Marre.
Mit leichten Verlusten aber in heftigem Feuer drängen die deutschen Angreifer an die Forts heran. Mit Mg´s und Gewehrfeuer hält man die Scharten nieder und nach kurzem Kampf ergibt sich um 09.50.Uhr Fort Marre.
Wahrscheinlich haben deutsche Pioniere ( in Zusammenarbeit mit Organisation Todt ) angefangen die Panzerteile zu demontieren.
Vom 7,5cm Panzerturm wurde nur die obere Turmkalotte, sowie die Seiten Panzerung abgeschweißt. Die Beobachtungskuppel wurde gesprengt. Einige Panzerteile liegen noch in der Umgebung.
Wahrscheinlich konnten die Arbeiten ( durch den Vormarsch der Amerikaner ) nicht mehr Zuende gebracht werden.

Heute.
Das Fort diente bis ca. zum Jahre 2000 noch als Militärisches Übungsgelände. Im Sommer ist der Zugang zum Fort schwer zu finden, da sich dichter Bewuchs angesiedelt hat. Auch das Fort selber ist stark Bewachsen und nur beschwerlich zu begehen.
Gerüchteweise sollte das Fort sogar abgerissen werden. Auf Initiative des Bürgermeisters von Marre ( und Besitzer des Hotel/Restaurants "Village Gaulois "), Monsieur Herrgott wurde eine interessenvereinigung aktiv und kaufte Fort Marre auf.
Das Fort soll erhalten bleiben und Intstandsetzungsarbeiten sind geplant.

Über weitere Aktivitäten in Fort Marre wird hier in Zukunft berichtet.
Eine Besichtigungsgenehmigung ist beim Bürgermeister von Marre unbedingt einzuholen !!

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Fort Marre nach der Einnahme am 15.Juni 1940.
( Sammlung Massing )
Deutsche Soldaten Rasten am Panzerturm am 15.Juni.1940.
( Sammlung Massing )

 

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15.Juni 1940, Blick auf den Panzerturm.
( Sammlung Massing )
Deustche Soldaten auf dem weg durch das Drahthindernis auf das Fort.
( Sammlung Massing )

 

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Der Zugangsweg zum Fort.
( Sammlung Massing )
Das Eingangsgitter am Eingang.
( Sammlung Massing )

 

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Der Gang durch die Kehlkaponiere.
( Sammlung Massing )
Das Eingangstor der Kehlkaponiere.
( Sammlung Massing )

 

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Die Ecke der Kehlkaponiere im Graben.
( Sammlung Massing )
Der umlaufende Graben vor der Kehlkaponiere.
( Sammlung Massing )

 

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Die kompakte Kehlkaserne. Man erkennt im halbrunden Gewölbe die vorgesetzte Betonverstärkung.
( Sammlung Massing )

 

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Die Kehlkaserne die hier wie ein verwunschenes Schloss wirkt.
( Sammlung Massing )

 

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Kasematte im Fort.
( Sammlung Massing )
Zugesetzte Tür mit einem Rundfenster.
( Sammlung Massing )

 

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Beschädigte alte Kasematte auf dem Fort.
( Sammlung Massing )
Beschädigte Mauer im vorderen Teil.
( Sammlung Massing )

 

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Ältere Kasematte im Fort inneren.
( Sammlung Massing )

 

Marre012.jpg (57846 Byte) Marre013.jpg (61041 Byte)
Fort Begehung mit dem Bürgermeister von Marre, Monsieur Herrgott.
( Sammlung Schenk )
Vereinsmitglieder der CRIFA mit Monsieur Herrgott am Panzerturm.
( sammlung Schenk )

 

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Das Betonfundament der gesprengten Beobachtungsglocke.
( Sammlung Massing )
Der aufgeschweißte Panzerturm.
( Sammlung Massing )

 

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