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Fort Choisel ( Maneque )
  289.Meter ü.d.Meeresspiegel.
  Nordwestlich von Verdun.

Bauzeit 1883 - 1886. 1894. 1900. 1906.
Modernisiert.
Besatzung 1914 - 74.Mann.
1916 - 157.Mann.
1917 - 70.Mann.
Baukosten 1.300.000.Franc.
Bewaffnung 6x Revolver Kanonen. 1 Galopin Versenkturm für 2.7,5cm Geschütze mit B-Glocke. 2x Mg.-Versenktürme mit B-Glocke. 2 Casemate Bourges für je 2x 7,5.cm Geschütze.
Sonstiges Zwei Casemate Pamard Modelle 1918.
Direkte Umgebung Südlich vom Fort liegt die Batterie 6-2 (1883-1890)(2x 9,5cm Geschütze).Hart nordöstlich vom Fort liegt die Batterie 6-3 (1899)(4x 15,5cm Geschütze).Weiter nordöstlich liegt der "abri de combat" CBB 1.Noch weiter nordöstlich liegt die Batterie 6-6 (1888/1914)(4x 12,0cm Geschütze).Östlich vom Fort an einem Wegeabzweig, liegt das depot intermediaire "o".
Stollensystem Das Stollensystem hat eine Gesamtlänge von 807.m.

Das Fort Choisel liegt etwas abseits der Wege auf einen Bewaldeten Hügel in recht exponierter Lage. Das Fort hat eine durchaus polygonale Form mit einem geraden Winkel in der echten Flanke.Der Weg zur Kehlpoterne führt über einen halbrunden Zugang hinunter in den Graben zur Kehlpoterne die über eine Zugbrücke zu erreichen ist. Zur linken der Poterne befindet sich eine halbrunde Kehlkaponiere mit vorgelagertem Diamant Graben, der sich bis zur Poterne zieht. Die Kehlkaserne mit Kehlkaponiere ist sehr ähnlich dem Aufbau von Fort Sartelles ( mit dem Unterschied das sich der Diamant Graben nicht über die gesamte Kehlkaserne zieht ) Der Haupthohlgang.führt über die Poterne an dem rechts angelegten Kasernentrakt vorbei an einer Treppe zur linken die ins Obergeschoss führt. Weiter geht es zu einem Quergang der jeweils zu beiden Seiten einen Infanterieausgang besitzt.
rechts davon führt ein Gang weiter zum 7,5cm Galopin- Versenkturm mit Glocke von dem aus im linken teil der Hohlgang weiter zur doppelten Spitzengrabenwehr führt. Vom Quergang der zu den beiden Infanterieausgängen aus führte von links ein Gang in die linke Face. Dieser Gang ist zu beiden Seiten zugemauert worden.


Die Kehlkaserne verfügt nach vorne hin über Gewehrscharten. Im rechten hinteren Teil der Kehlkaserne befindet sich die Zisterne ( wie bei Fort Sartelles ). Aus diesem Bereich heraus heraus führt auch der baulich ungewöhnliche Hohlgang zur rechten Casemate Bourges. Dieser Hohlgang ist zu Anfang ungewöhnlich breit und niedrig. Es scheint als ist er nachträglich als Verbindungsgang zwischen Kehlkaserne und Casemate Bourges gebaut worden. Gleiches gilt für die linke Casemate Bourges und den Verbindungsgang von der Kehlkaserne aus.


Von der rechten Casemate Bourges besteht eine direkt räumliche Anbindung an den rechten Mg.-Versenkturm.Von dort führt ein Hohlgang zur rechten einfachen Grabenwehr. Zur linken Seite hin führt vom Haupthohlgang eine Treppe zum den schon erwähnten Gang zur Casemate Bourges in dessen Fundament direkt der rechte Mg.-Versenkturm integriert ist. Am Gang zum Mg.-Turm führt der Hohlgang zur linken einfachen Grabenwehr.
An der Kehlpoterne sind umfangreiche Bauliche Veränderungen vorgenommen worden. Der Eingang ist zu allen drei Seiten mit Nahkampfschikanen verbaut worden. Der Haupthohlgang führt weiter bis zu einer Quergang mit kleinen Räumlichkeiten und Nischen, sowie zwei Infanterieausgängen zu beiden Seiten. Weiter führt der Haupthohlgang rechts versetzt zum 7,5cm Galopin Versenkturm, sowie direkt am Anfang zum Gang zur doppelten Spitzengrabenwehr.

Das Stollensystem verfügte über mehrere Stollencavernen unter der Kehlkaserne, sowie direkter Verbindung aller Kampfblöcke und Grabenwehren. Der externe Stollen Ein- und Ausgang verlief über die linke einfache Grabenwehr.

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Fort Choisel Reliefplan.
Nachlaß G.Noke. Sammlung F.-J.Zimmer.
Nachbearbeitung M.Massing.

Bis 1914.
Mit Kriegsausbruch tritt auch für Fort Sartelles der Armierungsfall in Kraft. Das Fort wird in Verteidigungsfähigen Zustand gebracht. Die Überflügelung durch die 5.deutsche Armee Richtung Bar-le-duc schafft auch für Fort Choisel eine kritische Situation, die nach dem Rückzug nach der Marneschlacht etwas entspannter wurde.

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Plan Fort Choisel.
Nachlaß G.Noke. Sammlung F.-J.Zimmer.
Nachbearbeitung M.Massing.


Bis 1918.
Das Fort wird mit dem Befehl vom 9.August 1915 desarmiert. Die Besatzung wird aufgelöst und abgezogen, sowie die Geschütze aus den Casemate Bourges samt Munition. Ob die Grabenwehren weiter bestückt waren, ist unbekannt. Eine kleine Notbesatzung ist wahrscheinlich. Mit dem Befehl vom 24.März 1916 erlangt auch Fort Choisel den Festungsstatus zurück. Ob die Casemate Bourges wieder mit den Geschützen bestückt wurden, ist unbekannt. Fort Choisel gehört zur "Groupement Bazelaire" und als solches zur 2.Kategorie.
Im Fort wird Mitte/Ende 1916 mit dem Bau eines Stollensystems begonnen, das bei Kriegsende 1918 noch nicht vollendet war. 1917 wird im Fort mit dem Bau von Eingangsschikanen begonnen.
Das Fort diente sicherlich als Unterkunft für Stäbe, Beobachter, Reserven als Depot usw. Feldbahnanschluss ist wahrscheinlich.

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Plan Fort Choisel Untergeschoss.
Nachlaß G.Noke. Sammlung F.-J.Zimmer.
Nachbearbeitung M.Massing.


Bis 1939.
Das Stollensystem ist in den dreißiger Jahren nicht betoniert oder ausgebaut worden. Wahrscheinlich sind nur die Kampfblöcke mit den Panzertürmen und Casemate Bourges instandgesetzt und gewartet worden.

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Plan Fort Choisel Wehrmacht.
Nachlaß G.Noke.Sammlung F.-J.Zimmer.
Nachbearbeitung M.Massing.


Aus dem Geheim Bericht, „Fremde Heere West“ des Oberkommandos des Heeres vom 08.06.1940 über das Fort Choisel:

Kleines, neuzeitliches Fort. Der Graben, etwa 6.m tief und 10.m breit. Hat beiderseits gemauerte Wände, äußere aus Beton. Flankierung der beiden Facen und Flanken durch betonierte äußere Grabenstreiche ( doppelte in der Spitze, je eine einfache in den Schulterpunkten ), der Kehle aus betonierter innerer Grabenstreiche. Vor den Grabenstreichen 2.m tiefe Trennungsgräben.
1.P.K. für zwei 75mm Kanónen mit dahinterliegendem P.B. in der Spitze.
Je 1.M.G.- P.K. für zwei M.G. mit dahinterliegendem P.B. im rechten und linken Schulterpunkt.
1.Infanterie- Wachtraum auf der rechten Face. 2. auf dem Kehlwall.
1.Zwischenraumstreiche in der linken Flanke, vermutlich für 2.kleinkalibrige Geschütze.
1.Zwischenraumstreiche im rechten Kehlpunkt, vermutlich für 3 kleinkalibrige Geschütze.
1.Bereitschaftsraum in der Spitze.
1.betonierte Kaserne unter dem kehlwall am Kehlgraben.
In der Mitte des Werkes eine alte, mit Erde bedeckte, wahrscheinlich unverstärkte Kaserne. Vor der Brustwehr der linken Face anscheinend 4.M.G.Schartenstände.

1940 - 1944.
Am 15.Juni 1940 sollen 2.Züge der 14.Komp. des Inf.-Reg.Nr:203 gegen Fort Choisel vorrücken, ein Ausfall der Besatzung in südlicher Richtung soll verhindert werden. Bis 17.00.Uhr sind auch die Geschütze des Art.-Reg.Nr: 176 eingerichtet und eingeschossen. Die Artillerie belegt nun mit Schnellfeuer das Fort, während die Kompanien vorstürmen. Mg´s schießen Punktfeuer auf das Fort  zur Deckung der angreifenden Gruppen.
Die deutschen Angreifer hasten den Hang zum Fort hinauf und bekommen Mg.-Feuer vom Fort. Auch der 7,5cm Panzerversenkturm schießt auf die deutschen Angreifer, jedoch liegen die Schüsse zu weit. Unaufhaltsam kommen die Deutschen dem Fort näher, gegen 18.00.Uhr erreichen die beiden Kompanien den Fortgraben. Die 1.Komp. von der Nordseite und die 2.Komp. von der Westseite her. das Abwehrfeuer der Franzosen aus dem Fort wird kurzzeitig heftig, doch MPi und Mg.- Feuer der deutschen Angreifer hält die Verteidiger nieder. Schon kurze Zeit später, um ca. 18.15.Uhr übergibt der der schwerverwundete Fortkommandant das Fort an die Deutschen.
3.Offiziere und 168 Mann gehen in Gefangenschaft.
Ob die Wehrmacht das Fort genutzt hat, ist unbekannt.
Die Amerikaner haben während, oder kurz nach dem Krieg Sprengversuche an der Panzerteilen des Forts Choisel vorgenommen.Wahrscheinlich sind dort Hohlladungen oder Panzernahbekämpfungsmitel getestet worden. Die Zerstörungen sind sehr massiv und chaotisch.

Heute.
Das Fort war früher Übungsgelände und scheint heute nicht mehr militärisch genutzt zu werden. Es sind aber deutlich Abholzungsarbeiten im Fortgraben zu sehen, sowie teilweise auch auf dem Fort. Im Fort selber ist auch einiges aufgeräumt worden zu sein. Bei einem Besuch im Frühjahr 2003 waren sehr intensive Abholzungsarbeiten zu beobachten. Man scheint das Fort für irgendetwas genutzt zu haben. Es waren Tranchierbänder zu sehen, die eine Art Wegeparcour zu verschiedenen Punkten eingegrenzt haben. Das ganze ging quer durch das ganze Fort.
Das Fort ist in einem gutem Zustand, bis auf die zerstörten Panzerteile. es gibt eine Vielzahl an interessanten und ungewöhnlichen Bauteilen zu sehen. Man kann nur hoffen das dieses Fort so gute Erhalten bleibt.

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Sehr beeindruckendes Panorama des Forts.
( Sammlung A. Merz )

 

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Der Zugang zum Eingang mit der Kehlkaserne.
( Sammlung Massing )
Das Eingangsportal.
( Sammlung Massing )

 

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Die Kehlkaponiere.
( Sammlung Massing )
Blick vom Eingang den Graben hinunter.
( Sammlung Massing )

 

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Deckenverstärkung im Eingangsbereich.
( Sammlung Massing )
Blick durch eine Scharte zur Kehlkaponiere.
( Sammlung Schenk )

 

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Breiter Gang hinunter.
( Sammlung Schenk )
Treppe zur Grabenwehr.
( Sammlung Massing )

 

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Der obere Hauptverbindungsgang.
( Sammlung Schenk )
Eine später eingefügte Mauer im unteren Gang.
( Sammlung Schenk )

 

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Casemate Bourges.
( Sammlung Massing )
Casemate Bourges.
( Sammlung Schenk )

 

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Eine der großen Kasematten.
( Sammlung Schenk )
Die rechte Casemate Bourges.
( Sammlung Massing )

 

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Im zerstörten 7,5cm Panzerturm.
( Sammlung Massing )
Das durchgeschweißte Gegengewicht.
( Sammlung Massing )

 

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Die zerstörte Säule des Panzerturms.
( Sammlung Massing )

 

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Die Öffnung des 7,5cm Panzerturms.
( Sammlung Schenk )
Die seitliche Panzerung des Mg.-Turms im Fortgraben.
( Sammlung Schenk )

 

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Eine der gesprengten Beobachtungsglocken.
( Sammlung Schenk )
Die andere gesprengte Beobachtungsglocke.
( Sammlung Schenk )

 

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Ein herausgesprengtes Panzerteil.
( Sammlung Massing )
Eine der gesprengten Beobachtungsglocken.
( Sammlung Schenk )

 

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Rohrverteiler System.
( Sammlung Massing )
Ornamente an der Wand.
( Sammlung Schenk )

 

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