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Fort Souville. ( Lemoine )
388.m über dem Meeresspiegel.
Nordöstlich von Verdun.

BILDERGALERIE 1 BILDERGALERIE 2
BILDERGALERIE 3 BILDERGALERIE 4

   

Bauzeit 1876 – 1877. (Modernisierung ab 1888 )
Besatzung 1914 – 350.Mann.
1917 – 150 Mann.
Baukosten 2.650.000 Franc.
Bewaffnung 4x 9,0cm Geschütze mit Lafette.
4x Hotchkiss Revolverkanonen ( 4.cm )
4x 12`culasse Kanonen.
2x Grabenmörser ( 15.cm )
Sonstiges Das Stacheldrahthindernis hatte eine breite von 30.m ( wurde wurde 1889 auf diese Maß erweitert.) 1914 mußte das Stacheldrahthindernis wegen seines schlechten Zustand instandgesetzt werden. Während der Schlacht wurden verschiedenen Waffen ergänzt, so zB. zwei 5,8 cm Kanonen. 1918 wurden noch drei Casemate Pamard ( Modelle 1918 ) in der Umgebung des Forts gebaut. Sie waren über ein Stollensystem mit dem Fort verbunden. Zwei liegen östlich des Forts und eine westlich am Bussiere Panzerturm.
Direkte Umgebung Östlich des Forts, jenseits der Straße nach Fleury lag die Batterie 8-3 ( 1890) ( 4x 9,0.cm Geschütze ) . Zur rechten lag die Batterie 8-4 (1889-1894) ( 8x 9,0.cm Geschütze mit Lafetten, wobei vier davon nur im Kriegsfall zu besetzten waren.). Weiter Südöstlich, jenseits der Straße lag die Batterie 8-5 (1881) ( „Batterie d´Hopital“ ) die ebenfalls ein Unikatbau in Verdun war. Auch sie war nur im Armierungsfall zu besetzen. Weiter rechts davon lag die Batterie 8-6 (1881) („du Tunel“) direkt an der Straßengabelung zum Fort Vaux. Auch sie war nur im Amierungsfall zu besetzen. Südwestlich des Forts, direkt am Weg, liegt das „depot intermediaire“ „b“, in südöstlicher Richtung in einiger Entfernung, liegen die „depots intermediaire“ „e“ und „i“. Südwestlich, noch hinter dem Bussiere Turm, lag die Batterie 8-1 (1889-1892) („Torcy“) ( 4x 9,0.cm Geschütze mit Lafette ) . Westlich des Forts, in einiger Entfernung liegt das „Magazin de secteur“ (Pouderie) „N.8“.
Stollensystem Die Gesamtlänge des Stollensystems betrug insgesamt 1040.m.

 

Bis 1914
Fort Souville gehört mit zur ersten Generation der „Sere de Rivieres“ Forts in Verdun. Es wurde primär aus Bruchsteinmauerwerk ( 1-1,5.m stark mit einer 5m starken Erdschicht. ) Die Fundamente liegen in tonähnlichem Untergrund. Das Fort ist von seinen Ausmaßen relativ groß. Es liegt auf einem Höhenzug in recht Exponierter Lage.

Das Fort verfügt über drei einfache und einen doppelte Grabenkaponieren. Der Haupteingang
( Friedenseingang ) lag im westlichen Teil des Forts, wo beide Kehlseiten zusammenliefen. Die Eingangsverteidigung war keine vorspringende Kaponiere, sondern Flach in die Kehle eingebaut, mit Schussrichtung Nord/Westlich und Süd/Westlich.

 

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Fort Souville als Reliefplan.
( Plan Noke - Archiv Zimmer)
Bearbeitung M.Massing.

Der Hauptkasernenbereich lag Zentral im Fort und besaß zusätzlich ein Kellergeschoss. Eine Infanteriebeobachtungsglocke soll vorhanden gewesen sein, sowie mehrere Kasematten zum Rand des Forts hin. Die Zugänge zu den Kaponieren lagen offen.

 1888 wurde das Pulvermagazin mit einer Betondecke versehen ( 2,5.m Beton mit einer „Pufferschicht“ von einem Meter Sand zum Mauerwerk hin. ) Seitlich , südlich im Hang vom Fort wurde 1888 mit dem Bau einer umfangreichen Gewölbe- Galerie begonnen. Die Gewölbe- Galerien lagen gut 10.m tief in der Mergelschicht des Hangs. Im südlichen Teil wurde dafür auch ein Umfangreicher Eingang gebaut, der einen Fortzugang sehr ähnlich war. Zwei Haupthohlgänge liefen mittig   ( Abstand 20.m zueinander ) durch die Gewölbe bis in das innere des Forts. Zwei Verbindungsgänge waren zum Fort gebaut worden. Der rechte Weg führte direkt per betoniertem Treppenaufgang ins innere des Forts auf die ehemalige Wallstraße . Der linke Gang führte zum betonierten Munitions- Magazin 18. Die halbrunden Gewölbeschutzräume hatten eine Breite von 6.m und eine Länge von 18.m. Die Wände sind bis zu einer Höhe von 2,5.m mit einer dünnen Ziegelsteinen verkleidet ( mit Hohlraum zur Wand zwecks Abführung von Feuchtigkeit ).
Das Rundbogengewölbe hat eine Dicke von 34 cm.
Alleine die Kosten für die Betonierung des Munitonsmagazins und den Bau der Stollenkasernen betrug 700.000. Franc.

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Plan Fort Souville mit der Cavernen Galerien.
Plan Noke (Sammlung F.-J. Zimmer.)
Nachbearbeitung M.Massing.

Die großen Gewölbe- Galerien konnte eine beträchtliche Anzahl an Truppen aufnehmen und dienten auch für die Besatzung als Schutzraum bei Artilleriefeuer.

Bis 1914.
Nach der Mobilmachung besaß das Fort eine Besatzung von ca. 350 Mann, bestehend aus Infanteristen, Pionieren und Artilleristen.
Desweiteren waren dort verschiedene Stäbe untergebracht. Das Fort diente auch als Telefonzentrale und war per Kabel mit Fort Douaumont, Ouvrage Thiaumont, Fort Vaux und anderen Fortifikationen verbunden.

Bis 1918.
Ab Mitte/Ende 1916 wurde mit dem Bau eines 220.m langen Verbindungs- Stollen zum Panzerturm begonnen, der sehr wichtig war. In der Nähe der unterirdischen kasernen 47 und 48 wurden drei große Stollen von 30m Länge gebaut. An ihrer Westseite wurden sie durch einen größeren Stollen von 40m verbunden. Ein weiterer Stollen von 10m Länge verband die beiden ersten Stollen. Das Stollensystem lag zusätzlich unter den unterirdischen kasernen noch 10.-15m tiefer. Selbts das Grundwasser wurde durch einen 65m langen Stollen abgeführt. Ein externer Zugang von 140m Länge diente als wichtige Ergänzung.
1918 kam die Verlängerung zur Casemate Pamard dazu, dieser Tunnel hatte auch einen Notausgang. Westlich des Forts, in der Nähe der doppelten Grabenkaponiere zur Hauptstraße hin, wurden noch zwei Casemate Pamard gebaut. Auch sie waren Unterirdisch mit dem Fort verbunden.

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Luftbild Fort Souville wahrscheinlich Anfang 1916.
( Archiv Massing )

Später baute man in den Stollen noch einen Brunnen der täglich 1500.L. förderte.

Das Fort verfügte am 21.Februar über keine Garnison mehr. Da Fort Souville nach dem Fall des Forts Douaumont als zentraler Beobachtungspunkt und Festung strategisch unersetzlich war, befahl General Petain am 14.März 1916 das Fort mit einer Regulären Besatzung auszustatten. Es sollten Vorräte und Munition für 15 Tagen angelegt werden und ein neues Verteidigungskonzept erstellt werden. Es wurde ein Befehlsstand für eine Inf.-Div. eingerichtet, sowie Stäbe für Artillerie und Pioniere. Eine Abteilungs-Reserve war ebenfalls untergebracht. So hielten sich neben der regulären Besatzung zusätzlich noch 25 Offiziere und 463 Mannschaften im Fort auf. Das Fort verfügte aber nur über 300 Plätze in den unterirdischen Schutzräumen, sowie 312 in den nicht Schußsicheren Kasernen und 140 Plätze im Betonierten  Munitions Magazin 18.

Die hohe Anzahl an Truppen im Fort war nur probelmatisch. Es galt genug Verpflegung und Wasser bereitzustellen. Auch wurden die Räumlichkeiten durch die deutsche Beschießung weniger. So waren die beengten Zustände ( fast 900 Mann ) im Fort unerträglich, so das am 9.Mai ein Befehl heraus kam, das alle Truppen die nicht zu Garnision des Forts gehörten, das Fort zu räumen haben. Die direkte Ausführung des Befehls war schwierig, da man die Truppen in der Umgebung sicher unterbringen mußte.

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Luftbild Fort Souville im Juni 1918.
( Archiv Massing )

Ab dem 21.Februar wurde das Fort Regelmäßig mit allen Kalibern beschossen. Auch schwerste Granaten
( 42.cm „Dicke Bertha“ ) gehörten dazu.  Vom 21.April bis zum 21.Juni schlugen rund 38000 Granaten aller Kaliber auf dem Fort ein. Allein am 1.Juni steigerte sich das Artilleriefeuer enorm, es wurden an diesem Tag 1600 Granaten registriert, davon auch Kaliber von 38cm und 42cm. Am 8.Juni gab es wieder schwerste Beschießungen, auch mit Gasgranaten. Am 22.Juni steigerte sich das Artilleriefeuer noch weiter so das man über 2700 Einschläge zählte. Der Gasbeschuss forderte zahlreiche Verluste und man mußte die oberen Kasernen räumen. der Aufenthalt war nur noch in den unterirdischen Gewölben möglich.

Mitte Juni bis Ende Juli steigerte sich das Feuer noch, den das Fort gehörte jetzt zum Angriffsziel. Die Zerstörungen auf Fort Souville waren erheblich. Viele Kasematten und Räume waren eingeschossen.
Konkret waren seit dem 15.Mai die Räume 11,12,13, und 14 zerstört. Es gab starke Beschädigungen an den Räumen 3,4,5 und 15. Die Hohlgänge die von der Kaserne zu den Latrinen und zur Pumpe führten, waren eingeschossen. Der telefonraum sowie die äußeren Wachen waren stark beschädigt. Der Eingang zur linken Kaponiere war ebenfalls stark eingeschossen. Grabenmauer bzw. Gegenmauer war ebenfalls stark beschädigt. Das Drahthindernis war nur fragmetarisch erhalten. Der Hohlgang zu den Räumen 13,14 und 15 bzw zur Zisterne war ebenfalls beschädigt. Die Lichtsignal Verbindung zu Fort Vaux und Fort Tavannes funktionierte weitgehend. Die schwere deutsche Artillerie hinterließ auch ihre Spuren. Am 1.Juni schlugen Granaten vom Kaliber 38 cm und 42cm auf dem Fort ein und zerstörten den Raum 15 sowie das Pumpenhaus. Auch der Gang zum Schutzraum VII wurde schwer beschädigt. Eine 42cm Granate schlug über den Unterirdischen Kasematten ein und schlug einen 5m tiefen Trichter mit einem Durchmesser von 13m. Der Explosionsdruck wirkte tief in die Erde und drückte das Gewölbe des hinteren Ganges zwischen Raum 51 und 52 ein. Die östliche Stützmauer brach ein und das steinige Erdreich drang in den Gang und verschüttete diesen. Ein weiterer 42ger schlug in der Nähe der Räume 45 und 50 ein und beschädigte den Gang vor den Räumen.

Man Organisierte die Verteidigung und befestigte die Eingänge und Öffnungen. Bis zu 16. Maschinengewehre hatte man postiert und auch zwei 58.mmm Kanonen standen zur Verfügung. Fort Souville rückt im Juni/Juli immer mehr in den Mittelpunkt und soll nun in einer weiteren Anstrengung von deutscher Seite genommen werden. Am 23.Juni wurden 100000 Gasgranaten (Grünkreuz-Phosgen ) zur Vorbereitung verschossen, so das es auch im Fort viele Gasverwundete gab. Nur mit Mühe konnten die Franzosen sich halten, doch die deutschen Verluste sind enorm hoch. So kommt es erst am 12.Juli zu einem weiteren größeren Angriff. Zu diesem Zeitpunkt sind fast alle Barrikaden und Verteidigungsmöglichkeiten des Forts zusammengeschossen. Fast alle Aufbauten ( Außer des betonierten Munitions- Magazin ) waren zusammengeschossen.

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Luftbild Fort Souville im Juni 1918.
( Archiv Massing )

Wieder wurde Gas als Vorbereitung verschossen und verursachte Verluste. Im Fort waren die Zustände katastrophal, den viele waren Gasverwundet und durch das Artilleriefeuer fast wie betäubt.

Der Zustand des Forts am 12 Juli sah ungefähr so aus:
Die innere und äußerem Grabenmauern waren stark eingeschossen und schon für Angreifer zu überqueren. Die Wälle des Forts waren vollkommen eingeschossen so das sich das Bild auf dem Fort völlig verändert hatte. Das Stacheldrahthindernis war nun fast vollständig weggeschossen und die Zugänge zu den Kaponieren waren verschüttet oder eingedrückt. Die doppelte Kaponiere war völlig zerstört sowie der die Schießscharten der anderen Kaponieren allgemein meist verschüttet waren.
Der Friedenseingang war schwer zerstört stand aber noch. Die heruntergelassenen Zugbrücke konnte noch benutzt werden. Alle Kasematten alten Baustils waren zerstört. Der nördliche und südliche Teil des Forts hatte allgemein am meisten gelitten. Die betonierte Munitionskammer 18 war dagegen sehr gut erhalten. Die unterisrddischen Kasematten waren soweit in gutem Zustand und alle Schäden konnten instandgesetzt werden. Der Gang zum Munitionsraum 18 war im Moment eingeschossen worden und mußte wieder hergestellt werden. Lichtsignale konnte nur noch zum Fort Belrupt gesendet werden.
Die Besatzung des Forts setzte sich am 11.Juli wie folgt zusammen:

1.Komp des 6.R.I.T. ( 3 Offiziere und 116 Mann. )
Ein Zug der 1.Komp. des 7.I.R. ( 2 Offiziere und 75 Mann.)
Die Hälfte der 101 Mg.-Komp. des Forts ( 29 Mann.)
Ein Adjutand und 36 Kanoniere der 14.Batterie des 5.R.A.P.
Ein Adjutand und 11 Mann der 25/2.Komp. des 9.R.Pionieren.
Ein Arzt.
7 Sanitäter und Krankenträger.
6 Brieftaubenwärter.
Signalisten
C.O.A.

Ein Kompanie des Französischen Inf.-Reg.-Nr: 7 hat auf dem Weg zur Front erhebliche Verluste und nur ein Leutnant ist noch übrig. Dieser Leutnant Dupuy kommt am Fort Souville mit den Resten seiner Kompanie vorbei und entschließt sich erst mal Schutz zu suchen. Im Fort erkennt er den Ernst der Lage, den der Kommandant ist ebenfalls Gasverwundet und so übernimmt Lt. Dupuy das Kommando und Organisiert die Verteidigung. Im war klar das auch Fort Souville zum Angriffsziel gehören würde und organisierte er die Verteidigung des Forts und   brachte er die Mg´s so günstig wie möglich in Stellung. Die Erschütterte Besatzung teilte er, sofern es möglich war, mit ein und schickte einen Melder zu seinem Stab.

Am 12.Juli um 06.30.Uhr erkennt man das der Angriff begonnen hat. Teile des deutschen Inf.-Reg.-Nr: 140 kamen von der Kapelle St. Fine die Höhe nach Fort Souville hoch. Doch die deutschen Sturmtruppen hatten schon erhebliche Verluste und so kletterten sie dezimiert durch den eingeschossenen Fortgraben auf das Fort.

Auf dem zerschossenen Glacis kam es zu Nahkämpfen die sehr Erbittert und hart geführt werden. Handgranaten flogen auf beiden Seiten. Die Artillerien beider Seiten schlugen in die Trupps, die beide bis zur Erschöpfung kämpfen. Die deutschen Sturmtrupps wurden aufgerieben und die Reste zogen sich zurück oder ließen sich Gefangen nehmen.
Der letzte große deutsche Angriff war damit gescheitert. Das Fort hatte gehalten und die Entschlossenheit eines Leutnants war ein wichtiger Garant dafür.
Die Verluste der Fort Besatzung vom 10.- 12 Juli waren hoch. Sie betrugen 6 Offiziere und 283 Mann. Auch der Ausfall durch Gas war hoch.

Im Hauptquartier des A.O.K.5. war General von Falkenhayn zugegen und hatte das verlustreiche Debakel mitbekommen hatte. Er erklärte für den Bereich Verdun sofort „Absolute Defensive“. Damit war die Offensivschlacht praktisch beendet!!

Fort Souville war der eigentliche Punkt an dem die deutschen Truppen Verdun am nächsten kamen. Genau genommen liegt das Denkmal des Verwundeten Löwen an der Kreuzung von St. Fine an der falschen Stelle.

Das Fort wurde weiterhin stark beschossen und es stellten sich immer wieder Beschädigungen ein. Auch nach dem großen Gegenangriff am 24.Oktober beschoss man Regelmäßig das Fort. Wahrscheinlich bis 1918 wurde das Fort weiter beschossen.
Bis Mitte 1917 hat man im Fort Souville soviel wie möglich wieder hergestellt um die Verteidigungsfähigkeit des Forts so gut wie möglich zu gewährleisten. Ein improvisierter Beobachtungsstand wird auf dem Fort errichtet. Vorräte für 15 Tage werden angelegt.
Die Front verläuft im Norden in 6 km und zur Woevre in 4 km Entfernung. So besteht die Fort-Besatzung nur aus einer Abteilung Infanterie, zwei Mg.-Abteilungen und Artillerie und Pionieren. Auch eine neues Stacheldrahthindernis von 10m tiefe wurde umd das Fort und den Bussiere Turm angelegt.

Bis 1939.
Das Fort ist während der dreißiger Jahre ohne jede Bedeutung. Auch der Bussiere Turm wird nicht in die Planungen einer Instandsetzung einbezogen.

1940-1944

Aus dem Geheim Bericht, „Fremde Heere West“ des Oberkommandos des Heeres vom 08.06.1940 über das Fort Souville:

Das alte, nur wenig verstärkte Werk bildet eine schiefe Lünette. Das Fort hat nur einen in den ausspringenden Winkeln und auf einem Teil der Kehle zur Infanterieverteidigung eingerichteten Geschützwall von 5. bis 7.m hohem Aufzuge. Beiderseits gemauerte Gräben in Kalkfels ( 10.m. breit. 7.m.tief.). Flankierung der Facen. Flanken und linker Kehlpunktabstumpfung mit Geschützfeuer aus wahrscheinlich unverstärkten, inneren Grabenwehren. Kehlflankierung mit Gewehrfeuer aus Hohlräumen nahe am Eingange. Das Munitionsdepot, vielleicht auch die mitten im Werk liegende Kaserne, ist durch Betonumhüllung verstärkt. Außerdem befinden sich unter dem Glacis Räume im Fels. Sie sollen jedoch feucht sein und nur zur Aufbewahrung von Lebensmitteln usw. dienen.
Ein älterer hebbarer Panzerturm für 2- 155mm Kanonen, steht außerhalb des Werkes. Seine flache Panzerkuppel und die Betonummantelung sind Schwarz angestrichen. Die Betonunterbauten des Turmes enthalten bombensichere Munitionsräume auch für die nahe gelegenen Batterien.

Das Fort wurde Kampflos eingenommen.

Heute.
Das Fort ist von der Hauptstraße ausgeschildert und über einen Feldweg ( auch mit dem Auto ) zu erreichen. Man kommt bis zu einem in den Hang gebauten, gemauerten Eingang, der auch häufig direkt als Forteingang angesehen wird. Es handelt sich dabei aber um den Eingang zu einem "abri- caverne", der nicht Baugleich derer von Cote 320, Sartelles-Chana und Quatre Cheminees ist. Auch existierten zwei direkte Zugänge in das innere von Fort Souville. Einmal direkt in die Pulverkammer ( heute verschlossen ) und einmal in das Fort zwischen der Pulverkammer und der südliche Kaponiere ( heute noch mit Mühe begehbar ). Die Räumlichkeiten der abri- caverne sind heute teilweise schwer beschädigt und nicht ungefährlich.
Es gibt Löcher und eingestürzte Decken. Die Stollenzugänge sind vor wenigen Jahren zugeschüttet worden.
Der direkte Weg zum Fort Souville ist nicht mehr als ein Trampelpfad der links von den Zugang zum abri- caverne hinauf führt. Der eigentlich Weg zum Fort existiert nicht mehr.
Mit Glück findet man über den fast eingeebneten Fortgraben den ( nördliche ) Pfad zum ehemaligen Forteingang. Die stark beschädigte Kehlpoterne scheint nur noch an einige Steine zusammenzuhängen. Die unteren Flankierungsstreichen unter der Kehlpoterne sind noch zugänglich. Von den Fortbauten im inneren ist nur noch wenig zu finden, hier und dort verschüttete Kasematten und zerstörte Räume. Außerdem ist der dichte Bewuchs auf dem Fort sehr hinderlich.

Es gilt bei der Besichtigung von den Trümmern von Fort Souville große Vorsicht !!

Abschrift einer Gefangenenvernehmung in Verbindung mit Fort Souville.

 

Nachrichtenoffizier des O.K.5.     26 Juni 16
beim X.Res. Korps.

Gefangenenvernehmung
eines Franzosen vom I.R.407 der 130 I.D.,gefangen am 23.06.nördlich Fort Souville.

Am 21.06.Abds. war die Kaserne Bevaux mit etwa 400 Mann des I.R. 407 und mit Teilen der Reg.405 u. 39 der 130 I.D. belegt. Die deutsche Beschießung hatte die Gebäude nur geringfügig beschädigt. Ein Teil der Mannschaften lag in Kellern.
Südl. der Kaserne, etwa zwischen 560 und 568 standen zahlreiche Feldküchen und andere Truppenfahrzeuge. eiderseits 572 in die Dämme des Maaskanals eingeschnitten befinden sich angeblich Stellungen schwerer Batterien von 15-20.cm Kaliber.
Genaue Stellungen konnten nicht angegeben werden. Der Mann erinnert sich in der Nähe der Batterien Häuser gesehen zu haben.
Der Anmarsch: In der Nacht vom 21.zum 22.06. erfolgte über Vorstadt Pave auf der Vaux Straße bis 282 nördlich Kaserne Marceau, von da durch den Graben 283-284-947-946-613-588 in das Fort Souville. Der Graben 946-937 soll gut instand gehalten sein, ebenso die Gräben 614 und 615, die der Gefangene als Essenholer nach den  Häusern bei 623 benutzte. Bei 623 befand sich angeblich ein Brigadestab.Gefangener sah dort das Auto eines zur Besichtigung gekommenen kommandierenden Generals.

Umgebung des Forts Souville.

Die Anlagen westl. des Forts sind angeblich zerstört. Die Straße von 538 bis zum ist unbenutzbar, ebenso die Gräben von 944 u.945 nach dem Fort.GDer einzige z.Zt. in gutem Zustand befindliche Graben führt von 588 aus in das Fort. Bei 938 stehen angeblich 2.Feldbatterien unmittelbar an der Straße mit Front nach Nordwesten. Die beiden Kampfpanzer sind angeblich zerstört. (?)
Über die 3.M-Räume in der Schlucht südl.Souville konnten keine Angaben gemacht werden. Auf dem Grunde der Schlucht südl. des Forts befinden sich zwischen  616 u.617 Steinbrüche, in denen Reserven und Pioniere mit Gerät untergebracht sind.

Das Fort Souville.

Das Drahthindernis um das Fort und die östl. Anschlußbatterie ist angeblich zerstört. Nach den Angaben des Gefangenen weichen die Baulichkeiten an verschiedenen Stellen von den bisher bekannten ab. Die Änderungen sind auf anliegender Skizze in Rot eingetragen.
Zur Erläuterung der Skizze diene noch folgendes:
In der inneren Grabenwand der rechten Flanke des Forts befinden sich 4 Eingänge 1-4, die durch schwere Stahltüren geschlossen sind. Benutzt wird zur Zeit nur Eingang 3, während die  Eingänge 1,2 u.4 geschlossen und durch M.G. verteidigt sind. Der Zugang erfolgt über eine Notbrücke. Man gelangt von ihm aus in einen Hohlgang 5, der angeblich 3.m breit ist und mehrere Abzeigungen hat. Hier will der Gefangene 2-3.Graben-Geschütze haben stehen sehen; wo ihre Feuerstellung war, weiß er nicht. Jedenfalls scheint ziemlich sicher eine Verbindung nach dem Hohlraum 6 zu bestehen., vielleicht standen hier auch die Geschütze. Der Mann ging dann durch den nach Westen führenden Teil des Hohgangs bis in die Südwestecke des Forts., bog dann nach Norden um und gelangte hier in den als Lazarett benutzten Raum 7, sowie an die Kommandantenwohnung 8. In den Räumen bei 9 war seine Komp. untergebracht. Jeder dieser Räume faßte etwas 60 Mann.
Vom Quartier der Kompagnie führte angeblich eine Treppe 10 in ein höher gelegenes Stockwerk. Nicht weit vom oberen Ende der Treppe lag eine Zisterne mit etwa 50.000 Liter Wasser.
Von dort aus ging der Gefangene nach dem Raum 11, in dem Lufttorpedos und Minenwerfermunition in großer Menge lagen. In der Nähe dieses Raums - etwa 40.m von der Zisterne - befindet sich angeblich eine Vorrichtung zum Sprengen des Forts. Der Gefangene will fingerlange Enden von Zündschnüren zweier Minen aus der Mauer haben herausragen sehen. und behauptet, daß das Rauchen hier verboten war.
Derartige Vorkehrungen zur Sprengung sollen sich in allen Ecken des Forts befinden.
Bei 12 befinden sich zahlreiche Mannschaftsräume, desgl. bei 13.
Bei 14 liegen angeblich Lebensmittel.
Bei 20 stehen angeblich entsprechend dem Raum bei 6, 2-3 Sturmabwehrgeschütze in den Hohlraum eingefahren.
Bei 15, 16 u.17 sollen große Munitionslager sein.
Der frühere Haupteingang 18 ist durch die Beschießung der letzten Tage verschüttet, desgleichen mit Sicherheit die Spitze des Forts bei 21.
Auch die Grabenstreiche 19 hat sehr gelitten; ein großer Teil des Mauerwerks im Graben. Ob sie noch verteidigungsfähig ist, konnte der Mann nicht sagen.
Von der optischen Station wußte er nichts.
Im Kellergeschoß der Hauptkaserne ist er nicht gewesen.
Die Besatzung betrug an Infanterie etwas 2.Batl., außerdem zahlreiche Pioniere.
Die Lebensmittel sollen für 6 Monate reichen.
Die Beleuchtung erfolgt durch Petroleumlampen.
Die Wirkung  der deutschen Beschießung scheint auf den größten Teil der Hohlräume noch keinen zerstörenden Einfluß ausgeübt zu haben. Die Erschütterungen durch die schweren Geschosse haben sich jedesmal im ganzen Fort fühlbar gemacht. An einzelnen Stellen soll das Mauerwerk der Hauptkaserne an deren oberen Rand abgekämmt und in den etwa 12.m breiten Hof gestürzt sein. Die Räume der Kaserne sind jedoch angeblich noch benutzbar.
Die Aussagen des Mannes erscheinen glaubwürdig.

                                                                       gez. Guderian     1.bay.Inf. Division. 29.06.1916.
                                                                         Hauptmann

Verteilung:
Nachr,Offz.A.O.K.5.    12.
Oblt.v.Fischer, A.G.O.  5.
X.Res.-Korps                 21.
I.bay.A.K.                       12.
                                  sa.50

1.Bayer.Inf.Brigade.
Eingang 30.06.1916.

1.Bayr. Inf. Reg. König
Eingang 01.07.1916.

 

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Zeichnung des Forts aufgrund der Gefangenenausage.
( Archiv - Massing )

 

Der Bussiere Panzerversenkturm

Der Bussiere Panzerturm ist eine Besonderheit im Festungsgürtel von Verdun. Dieser Prototyp ist praktisch als externe "Panzerbatterie" anzusehen.

Panzerturm Souville.
( Prototyp „Bussiere“ mit 2x 155.mm. Geschützen.)
Baujahr: 1890/91.
Parzelle:534.

Der Panzerturm Souville liegt ca. 150.m westlich vom Fort entfernt auf einem Höhenzug. Es ist der einzigste „Bussiere“- Turm dieser Art, der in Verdun eingebaut wurde.Das Baufundament für den Turm ist recht massiv und für die schwere Konstruktion des Panzerturms erforderlich. Der „Bussiere“ Turm mit seinen beiden Geschützen wog immerhin 184.Tonnen.

( Technische Daten )
Stärke der Kalotte : 24.cm plus 3.cm Stahlblech.
Seitenwandstärke: 45.cm.
Vorpanzerstärke: ca. 40.cm.
Innendurchmesser:4,35.m.
Geschütz Reichweite: 8000.m.
Bewaffnung: 2.x155.mm. Geschütze L.C. M.77.

Grundriss Bussiere Turm Souville.JPG (97454 Byte)
Der Grundriss des Bussiere- Panzerturms als technische Zeichnung von N.Neumann.
( Sammlung N.Neumann )

Die Konstruktion des Turms war von Anfang an mit großen technischen Schwierigkeiten verbunden. Lieutnant-Colonel Bussiere soll den Turm schon 1871/72 entworfen haben. An der Konzeption und Konstruktion wurden ständig Veränderungen vorgenommen. Die Technik blieb auch so eine lange Zeit das „Sorgenkind“.
Die Prüfkommission verweigerte so auch die Annahme als Serie. Der Einbau bei Souville ist so wahrscheinlich als Prototyp Einbau zu sehen. Auch nach dem Einbau hier wurden ständig Veränderungen vorgenommen um den Turm Funktionstüchtig zu machen.

Der Turm wurde Mittels einer Hydraulischen „Presse“ auf und ab bewegt. Dies in Verbindung mit einem Gegengewicht. Das Gegengewicht besaß einen „Differential- Akkumulator“, der Wasserdruck erzeugte. Der 184 Tonnen schwere Turm einem Wasserdruck von 123KG/cm2 ( entspricht 213 Tonnen ) ausgefahren. Bei einem Druck von 90 KG/cm2 ,( entspricht 159 Tonnen. ) blieb der Turm eingefahren.

Der „Bussiere- Turm“ seinen langen 155.mm Geschützen, besaß Lafetten mit Rücklaufbremsen.. Dadurch war indirektes Richten möglich, was für einen Versenkturm schon sehr wichtig war. Der Turm konnte Ausgefahren, verriegelt werden und somit konnte auch Dauerfeuer geschossen werden.

Als Antrieb diente eine 8.P.S. starke Dampfmaschine.

1914, bei Kriegsausbruch, war der Turm noch nicht Einsatzbereit. Langwierige Reparatur- Arbeiten waren im Notwendig, die erst im Oktober 1915 beendet wurden.

Nach dem beginn der Verdun Schlacht am 21.Februar 1916, feuerte der Panzerturm ca. 600 Schuß ab. Ein „Rohrkrepierer“ beschädigte die Mechanik und so fiel der Turm wieder länger aus. Der Turm wurde Regelmäßig von deutscher Artillerie beschossen.

Man nutzte nun die Räumlichkeiten für Bat.- Stäbe und anderes. Mitte 1916 wurde auch mit großer Energie an dem Stollen zum Fort gearbeitet. 1917 kamen die Arbeiten an der Casemate Pamard hinzu. Auch eine Artilleriebeobachtungsglocke wurde nun eingebaut.

1917 war der Turm wieder Einsatzbereit, wenn auch nur mit einem Geschützrohr.

Ob der Turm noch mal Aktiv eingegriffen hat, ist nicht zu ermitteln. Ein zweites Rohr wurde nicht mehr eingebaut.

Zurück.